
Guten Morgen! Heute ist Freitag, der 9. Mai 2025, und wir berichten über die Wahl von Robert Prevost zum neuen Papst Leo XIV., das Treffen des syrischen Interimspräsidenten Ahmed al-Sharaa mit Emmanuel Macron in Paris und die vorläufige Aussetzung der Einstufung der AfD als rechtsextremistisch durch den Verfassungsschutz und vieles mehr.
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Das Wichtigste
Robert Prevost zum Papst gewählt: Leo XIV. ist erster US-Amerikaner an der Spitze der katholischen Kirche
Vatikanstadt. Das Konklave der Kardinäle hat am 8. Mai 2025 den US-amerikanischen Kardinal Robert Francis Prevost zum 267. Papst der römisch-katholischen Kirche gewählt. Der 69-jährige bisherige Präfekt des Dikasteriums für die Bischöfe und frühere Missionar in Peru tritt die Nachfolge des am 21. April 2025 verstorbenen Papstes Franziskus an und wählte den Namen Leo XIV..
Prevost, geboren in Chicago und Mitglied des Augustinerordens, verbrachte einen bedeutenden Teil seiner kirchlichen Laufbahn in Peru, dessen Staatsbürgerschaft er ebenfalls besitzt. Diese transnationale Identität könnte dazu beigetragen haben, traditionelle Vorbehalte gegenüber einem Papst aus den USA angesichts der geopolitischen Rolle des Landes zu überwinden. Seine Wahl am zweiten Tag des Konklaves durch 133 Kardinäle erfolgte relativ zügig. Die Namenswahl „Leo“ wird von Beobachtern als mögliches Signal für eine programmatische Ausrichtung gewertet, die an Papst Leo XIII. (1878-1903) und dessen sozialreformerische Enzyklika „Rerum Novarum“ anknüpft, was auf einen Schwerpunkt auf sozialer Gerechtigkeit hindeuten könnte. Gleichzeitig könnte der Name auch eine Verbindung zu Bruder Leo, einem engen Vertrauten des Heiligen Franz von Assisi, herstellen und somit eine Brücke zum Pontifikat seines Vorgängers schlagen.
In seiner ersten Ansprache auf der Loggia des Petersdoms, gehalten auf Italienisch und Spanisch, betonte Leo XIV. die Bedeutung von Frieden, Dialog und missionarischer Evangelisierung. Während er traditionelle päpstliche Insignien trug, die Papst Franziskus bei seiner Wahl zunächst vermieden hatte, erwarten viele eine Fortführung der von Franziskus initiierten Reformen, die Prevost in seiner vorherigen Funktion im Vatikan bereits mitgestaltet hatte. Die Wahl des ersten Papstes aus den Vereinigten Staaten wurde international überwiegend positiv aufgenommen.
Syriens Interimspräsident Al-Sharaa in Paris: Gespräche über Wiederaufbau und Sanktionen
Paris. Der syrische Interimspräsident Ahmed al-Sharaa ist am 7. Mai 2025 in Paris mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron zusammengetroffen. Es handelte sich um den ersten Europabesuch Al-Sharaas, seit er im Dezember 2024 nach dem Sturz von Baschar al-Assad die Führung in Syrien übernahm. Al-Sharaa war vor seiner Machtübernahme Anführer der islamistischen Gruppierung Hay'at Tahrir al-Sham (HTS).
Im Mittelpunkt der Gespräche standen Syriens Bemühungen um eine Wiederannäherung an westliche Staaten, die mögliche Lockerung oder Aufhebung internationaler Sanktionen sowie die Anwerbung von Investitionen für den Wiederaufbau des kriegszerstörten Landes. Frankreich signalisierte unter Bedingungen Bereitschaft zur Unterstützung: Macron stellte eine schrittweise Aufhebung von EU-Sanktionen in Aussicht, sollte die syrische Führung den eingeschlagenen Reformkurs fortsetzen, den Schutz von Minderheiten gewährleisten und entschlossen gegen Terrororganisationen vorgehen. Während des Besuchs bestätigte Al-Sharaa zudem, dass Syrien indirekte Gespräche mit Israel über Vermittler führe, um die Spannungen in der Region zu deeskalieren. Diese Enthüllung könnte als strategischer Versuch gewertet werden, westlichen Partnern Pragmatismus zu signalisieren und die Bereitschaft zur Normalisierung der Beziehungen zu erhöhen.
Der Besuch und Macrons Bereitschaft zum Dialog mit dem ehemaligen Milizenführer stießen in Frankreich auf scharfe Kritik von Oppositionspolitikern und führten zu Protesten syrischer Minderheiten in Paris, die Bedenken hinsichtlich der Menschenrechtslage und des Schutzes von Gruppen wie Alawiten und Drusen äußerten. Die französische Regierung verteidigte das Treffen als notwendigen Schritt, um Einfluss auf die Entwicklung in Syrien zu nehmen und eine Stabilisierung der Region zu fördern, trotz der Risiken, die mit der Annäherung an eine umstrittene Führungspersönlichkeit verbunden sind.
Verfassungsschutz: Einstufung der AfD als „gesichert rechtsextremistisch“ vorläufig ausgesetzt
Köln/Berlin. Das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) wird die Partei Alternative für Deutschland (AfD) vorläufig nicht mehr öffentlich als „gesichert rechtsextremistische Bestrebung“ bezeichnen und behandeln. Diese sogenannte Stillhaltezusage gilt bis zu einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Köln im Eilverfahren, wie am 8. Mai 2025 bekannt wurde.
Hintergrund ist eine Klage der AfD gegen die kurz zuvor erfolgte Hochstufung durch das BfV. Die Behörde hatte ihre Neubewertung der Partei, die zuvor als „Verdachtsfall“ galt, mit einer die Menschenwürde missachtenden, extremistischen Prägung der Gesamtpartei begründet, gestützt auf ein umfangreiches Gutachten. Die Stillhaltezusage bedeutet keine inhaltliche Rücknahme dieser Einschätzung durch den Verfassungsschutz, sondern ist eine prozessuale Maßnahme im laufenden Gerichtsverfahren. Damit kommt das BfV einer möglichen gerichtlichen Anordnung zuvor, die Einstufung bis zur Klärung im Eilverfahren auszusetzen. In der Praxis wird das BfV die AfD bis zur Gerichtsentscheidung weiterhin als „rechtsextremen Verdachtsfall“ behandeln und beobachten, jedoch nicht mit den intensivierten nachrichtendienstlichen Mitteln, die bei einer gesichert extremistischen Bestrebung zulässig wären. Die entsprechende Pressemitteilung zur Hochstufung wurde von der Webseite des BfV entfernt.
Die AfD-Spitze wertete die Stillhaltezusage als einen „ersten wichtigen Teilerfolg“ und kündigte an, sich weiterhin juristisch gegen die Einstufung zu wehren. Das BfV äußerte sich unter Verweis auf das laufende Verfahren nicht öffentlich zu der Angelegenheit. Die juristische Auseinandersetzung und die politische Debatte über den Umgang mit der AfD und ihre Verfassungstreue dauern somit an und verdeutlichen die komplexe Rolle des Verfassungsschutzes im politischen Spannungsfeld.
Im Überblick
Sport, Unterhaltung & Kultur
Fußball: Tottenham Hotspur und Manchester United stehen nach Siegen in den Halbfinal-Rückspielen im Finale der Europa League.
Musik-Charts: Die schwedische Band Ghost steigt mit "Skeletá" auf Platz 1 der deutschen Album-Charts ein, während Jazeek mit "Akon" die Single-Charts anführt.
Kino: Zu den deutschen Kinostarts am 8. Mai zählen der Thriller "Islands", der Horrorfilm "Screamboat" und die Naturdokumentation "Ozean mit David Attenborough".
Literatur: Der Schriftsteller Frank Witzel erhält den mit 50.000 Euro dotierten Joseph-Breitbach-Preis 2025 für sein Gesamtwerk.
Wissenschaft & Technologie
Forschern ist es erstmals gelungen, mithilfe generativer KI DNA-Moleküle zu entwerfen, die gezielt die Genexpression in gesunden Säugetierzellen steuern
Physikern am MIT sind die ersten direkten Aufnahmen von frei im Raum wechselwirkenden Atomen gelungen, was theoretische Vorhersagen bestätigt.
Eine aktuelle Veröffentlichung unterstreicht, dass 99,999 Prozent des Tiefseebodens wissenschaftlich undokumentiert sind.
Die Konferenz FusionXInnovation am 15./16. Mai in Großbritannien wird führende Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammenbringen, um das Potenzial der Fusionstechnologie zu diskutieren.
Wirtschaft & Märkte
Der DAX legte am 8. Mai deutlich zu und näherte sich seinem Rekordhoch, beflügelt von Hoffnungen auf eine Entspannung im Handelsstreit und positiven Unternehmensberichten.
Die Bank of England hat den Leitzins am 7. Mai aufgrund von Fortschritten bei der Inflationsbekämpfung um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25 Prozent gesenkt
Die US-Notenbank Fed beließ den Leitzins am 7. Mai unverändert und verwies auf die Notwendigkeit von mehr Klarheit über die Auswirkungen der US-Zollpolitik.
Der Bitcoin-Kurs hat am 8. Mai erstmals die psychologisch wichtige Marke von 100.000 US-Dollar überschritten.
Politik & Weltgeschehen
Jemen-Konflikt: Die USA und die Huthi-Miliz haben eine durch Oman vermittelte Waffenruhe vereinbart; die Huthis wollen ihre Angriffe auf Israel jedoch fortsetzen.
Russland: Zur Militärparade am 9. Mai in Moskau werden zahlreiche Staatsgäste erwartet, darunter Chinas Präsident Xi Jinping; im Vorfeld wurden Internetdienste in der Hauptstadt eingeschränkt.
Sudan/VAE: Die sudanesische Regierung in Port Sudan hat die diplomatischen Beziehungen zu den Vereinigten Arabischen Emiraten abgebrochen; die VAE erkennen die Entscheidung nicht an und stellen die Legitimität der Regierung infrage.
Ukraine-Krieg: US-Präsident Trump hat Russland und die Ukraine zu einer sofortigen, 30-tägigen bedingungslosen Waffenruhe aufgerufen und andernfalls mit neuen Sanktionen gedroht.
Und außerdem
Kater-Kidnapperin kriegt per Gericht den Kater Eine Zürcher Rentnerin, die zehn Monate lang den Nachbarskater Leo trotz Verbots fütterte und ihm sogar die Katzenklappe anpasste, darf ihn nach einem gerichtlichen Vergleich nun offiziell behalten.
Wimpern-Kahlschlag für mehr Männlichkeit? Ein neuer Social-Media-Trend, bei dem sich Männer für ein vermeintlich maskulineres Aussehen die Wimpern abrasieren, ruft Augenexperten auf den Plan, die vor gesundheitlichen Risiken warnen.
Päpstliche Filmfestspiele: Kardinäle holen sich Konklave-Tipps im Kino Einige Kardinäle sollen sich zur Vorbereitung auf die Papstwahl den Hollywood-Film „Konklave“ angesehen haben, da viele von ihnen aufgrund ihrer Ernennung durch Papst Franziskus noch keine Konklave-Erfahrung hatten.
Hauskauf mit Haken: Nur halbe Hütte für volle Kohle? Ein viktorianisches Haus in Boston, das 1943 buchstäblich halbiert wurde und seit April 2025 unter Denkmalschutz steht, wird nun für 1,5 Millionen US-Dollar zum Verkauf angeboten.
Möwe macht's sich auf Papst-Kamin gemütlich Während des Papstkonklaves sorgte eine Möwe für Erheiterung, die es sich medienwirksam auf dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle bequem machte und so zur inoffiziellen Beobachterin der Wahl wurde.
Historisches: Christoph Kolumbus bricht zu seiner vierten Amerikareise auf (1502); der Schuman-Plan wird vorgestellt und legt den Grundstein für die spätere Europäische Union (1950); die Wehrmacht ratifiziert in Berlin-Karlshorst die bedingungslose Kapitulation, was in der Sowjetunion als „Tag des Sieges“ gefeiert wird (1945); Nelson Mandela wird zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas gewählt (1994); der Ottomotor von Nicolaus Otto wird erstmals erfolgreich getestet (1876); die Oper „Aleko“ von Sergei Rachmaninow wird am Bolschoi-Theater in Moskau uraufgeführt (1893); die Hochschule Wismar wird als Ingenieur-Akademie gegründet (1908).
„Wer die Freiheit aufgibt, um die Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.”
– Benjamin Franklin
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