Guten Morgen! Heute ist Montag, der 7. April 2025, und wir berichten über Deutschlands neue Koalitionsverhandlungen, Proteste gegen Donald Trump, neue Angriffe auf Kiew und vieles mehr.

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Das Wichtigste

Koalitionsverhandlungen und AfD-Umfragehoch in Deutschland

In Berlin gehen die Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD in die entscheidende Phase. Beide Seiten arbeiten daran, eine Regierungsallianz zu schmieden, nachdem die Union bei der Bundestagswahl im Februar vorne lag. Eine deutliche Mehrheit der Deutschen (79 %) rechnet laut ARD-DeutschlandTrend bereits fest mit einer sogenannten Großen Koalition aus Union und SPD. Allerdings muss CDU-Chef Friedrich Merz Einbußen in der Wählergunst hinnehmen – Beobachter führen dies unter anderem auf einen umstrittenen Kurswechsel in der Finanzpolitik zurück.

Gleichzeitig verzeichnet die AfD ein neues Umfragehoch. Im aktuellen DeutschlandTrend kommt die AfD auf 24 % – so viel wie noch nie und nur knapp hinter der Union mit 26 %. Die regierenden Sozialdemokraten liegen unverändert bei 16 %, während Grüne (11 %) und FDP (4 %) weiter an Zustimmung verlieren. Politische Beobachter sehen darin wachsende Unzufriedenheit mit der Ampel-Regierung. Trotz der AfD-Zugewinne betonen die etablierten Parteien, dass es keine Zusammenarbeit mit der AfD geben werde. Merz schloss erneut jegliche Koalition mit der AfD aus und verwies auf deren rechtsextreme Tendenzen. Die Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD sollen in der kommenden Woche abgeschlossen werden, um politische Stabilität zu gewährleisten.

Proteste in mehreren US-Städten gegen Trump

In den USA haben am Wochenende in über 1.200 Städten Menschen gegen die Politik von Präsident Donald Trump demonstriert. Unter dem Motto „Hands Off!“ versammelten sich landesweit Hunderttausende Protestierende – trotz teils strömenden Regens – von Washington, D.C. bis nach Los Angeles. Allein in der Hauptstadt sollen über 100.000 Menschen an einem Protestmarsch teilgenommen haben. Es ist die bislang größte koordinierte Protestwelle, seit Trump nach der Wahl 2024 wieder ins Weiße Haus eingezogen ist. Organisiert wurden die Kundgebungen von einem Bündnis aus über 150 zivilgesellschaftlichen Gruppen.

Die Demonstranten äußerten ihren Unmut über eine Reihe von Entscheidungen der Trump-Regierung. Kritik gab es insbesondere an tiefen Einschnitten im öffentlichen Dienst – zehntausende Bundesbedienstete wurden bereits entlassen –, an neuen Strafzöllen auf Importe sowie an der Verschärfung von Abtreibungsgesetzen. Viele fürchten negative Folgen für die Wirtschaft und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Auf Plakaten war etwa „Hands off our democracy“ und „I’m tariff-ied, are you?“ zu lesen. Auch prominente Oppositionspolitiker wie der Abgeordnete Jamie Raskin beteiligten sich an den Protesten und riefen dazu auf, „nicht tatenlos zuzusehen“. Die Proteste gelten als Stimmungsbarometer im Vorfeld des anstehenden Präsidentschaftswahlkampfs und signalisieren wachsende Widerstände gegen Trump in Teilen der Bevölkerung.

Neue russische Luftangriffe auf Kiew

In der Ukraine hat Russland erneut Luftangriffe auf Kiew geflogen. In der Nacht auf Sonntag schlugen mehrere Raketen in der Hauptstadt ein. Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko wurde dabei mindestens ein Mensch getötet; drei weitere Personen erlitten Verletzungen. Durch die Einschläge brachen Brände in mehreren Stadtteilen aus, und es entstand Sachschaden an nicht bewohnten Gebäuden und Fahrzeugen. Es handelt sich um die schwersten Angriffe auf Kiew seit einigen Wochen. Die ukrainische Flugabwehr konnte zwar zahlreiche Drohnen und Marschflugkörper abwehren, war aber gegen eingesetzte ballistische Kurzstreckenraketen vom Typ Iskander weitgehend machtlos.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte die neuen Angriffe als Zeichen dafür, dass der internationale Druck auf Moskau noch nicht ausreiche. Allein in der letzten Woche habe Russland über 1.400 Lenkraketen, fast 670 Drohnen und Dutzende weitere Geschosse auf ukrainische Städte abgefeuert, so Selenskyj . Neben Kiew traf es zuletzt verstärkt auch andere Regionen: In der zentralukrainischen Stadt Krywyj Rih stieg die Zahl der Todesopfer eines russischen Raketenangriffs auf ein Wohngebiet auf 19 (darunter mehrere Kinder). Angesichts der fortdauernden Angriffe forderte Selenskyj von der internationalen Gemeinschaft, die Unterstützung für die Ukraine weiter zu verstärken und keine Sanktionen gegen Russland zu lockern.

UN-Sicherheitsrat befasst sich mit tödlichem Angriff auf Sanitäter in Gaza

Nach einem Vorfall im Gazastreifen stehen schwere Vorwürfe gegen die israelische Armee im Raum. Am 23. März wurden in der Nähe von Rafah zwei deutlich gekennzeichnete Rettungsfahrzeuge – ein Krankenwagen und ein Feuerwehrwagen – unter Beschuss genommen, während sie auf dem Weg zu Verwundeten waren. 15 palästinensische Sanitäter und Helfer kamen dabei ums Leben. Erst eine Woche später konnten ihre Leichen geborgen werden, einige waren offenbar gefesselt in einem provisorischen Grab verscharrt. Das israelische Militär hatte zunächst erklärt, man habe auf einen Konvoi gefeuert, der sich ohne Absprache und ohne Blaulicht verdächtig genähert habe – vermeintlich ein Fahrzeug mit Hamas-Kämpfern.

Ein mittlerweile aufgetauchtes Handyvideo eines der getöteten Helfer stellt diese Darstellung jedoch in Frage. Die Aufnahmen, die der New York Times zugespielt und von dieser verifiziert wurden, zeigen die Rettungswagen mit eingeschaltetem Blaulicht. Kurz nach Ankunft am Einsatzort ist intensives Gewehrfeuer zu hören; im Hintergrund rufen Menschen auf Hebräisch Befehle. Der Palästinensische Rote Halbmond (PRCS) spricht von einem mutmaßlich gezielten Angriff auf unbewaffnete Rettungskräfte aus nächster Nähe. Eine Kopie des Videos wurde an den UN-Sicherheitsrat übermittelt, der sich nun mit dem Vorfall befasst. Selbst die israelische Armee räumte mittlerweile ein, dass ihre erste Schilderung fehlerhaft war, bestreitet aber, eine „Hinrichtung“ vorgenommen zu haben. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte Volker Türk zeigte sich tief besorgt und sieht den Verdacht eines Kriegsverbrechens erhärtet . Die Armee hat interne Ermittlungen angekündigt. Der Vorfall belastet die ohnehin angespannte Lage im Nahostkonflikt weiter und wird nun auch auf internationaler Ebene genau untersucht.

Im Überblick

Altbundespräsident warnt vor Populismus: Altbundespräsident Christian Wulff hat bei einer Gedenkfeier in Weimar zum 80. Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald vor dem Erstarken des Rechtspopulismus gewarnt.

Bombenverdacht in Osnabrück: In Osnabrück sind wegen der Untersuchung möglicher Weltkriegsbomben weiträumige Evakuierungen vorgenommen worden – über 15.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, und der Hauptbahnhof wurde vorübergehend gesperrt.

Selenskyj fordert Luftabwehr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach dem schwersten russischen Raketen- und Drohnenangriff auf Kiew seit Wochen – bei dem mindestens ein Mensch getötet und drei verletzt wurden – die schnelle Lieferung der versprochenen Luftabwehrsysteme von westlichen Verbündeten eingefordert . Er betonte, die andauernden Angriffe zeigten, dass Moskau keinen Willen habe, den Krieg zu beenden.

Proteste um Marine Le Pen: In Paris haben tausende Anhänger der rechtspopulistischen Politikerin Marine Le Pen gegen ein Gerichtsurteil protestiert, das ihr eine Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl 2027 untersagt. Gleichzeitig demonstrierten rund 15.000 Menschen gegen Rechtsextremismus und für den Erhalt des Rechtsstaats.

Nahost-Konflikt eskaliert weiter: Bei einem israelischen Luftangriff auf mutmaßliche Hisbollah-Mitglieder im Süden Libanons sind laut dortigen Behörden zwei Menschen getötet worden . Zudem will Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Kairo einen Gipfel zum Krieg im Gazastreifen abhalten.

Tarif-Einigung im öffentlichen Dienst: In Deutschland haben sich Bund, Kommunen und Gewerkschaften auf einen Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst geeinigt. Etwa 2,5 Millionen Beschäftigte erhalten nun mehr Lohn, wodurch weitere Streiks voraussichtlich abgewendet werden.

Türkische Opposition zeigt Geschlossenheit: In der Türkei hat die größte Oppositionspartei CHP auf einem Sonderparteitag ihren Vorsitzenden Özgür Özel im Amt bestätigt . Zuvor hatte die Verhaftung des populären Oppositionspolitikers Ekrem İmamoğlu die Partei erschüttert, sodass die Delegierten nun demonstrativ Geschlossenheit zeigten.

VW-Konzern: Škoda glänzt: Der tschechische VW-Ableger Škoda erweist sich als Zugpferd im Volkswagen-Konzern, während die Konzernmutter mit Gewinneinbrüchen, Werksschließungen und drohenden US-Zöllen zu kämpfen hat.

Unwetter in den USA: Schwere Unwetter mit Gewittern, Tornados und Überschwemmungen haben im Mittelwesten und Süden der USA katastrophale Schäden angerichtet. Behörden melden mindestens 16 Todesopfer; örtlich war von den heftigsten Niederschlägen seit Jahrzehnten die Rede.

Asylzahlen rückläufig: Erstmals seit Jahren ist Deutschland laut einem Medienbericht nicht mehr das EU-Land mit den meisten Asylanträgen . Die Zahl der in Deutschland gestellten Asylanträge ist im ersten Quartal 2025 stark zurückgegangen.

Musk fordert Freihandel: Trotz der protektionistischen Zollpolitik von US-Präsident Trump hat dessen Berater Elon Musk für eine zollfreie Handelszone zwischen den USA und Europa plädiert.

Neuer Riesen-Teilchenbeschleuniger geplant: Wissenschaftler am CERN haben Pläne für einen neuen Teilchenbeschleuniger namens Future Circular Collider vorgestellt . Der unterirdische Ringbeschleuniger mit 91 Kilometern Umfang an der französisch-schweizerischen Grenze soll in den kommenden Jahrzehnten die Erforschung grundlegender physikalischer Fragen ermöglichen.

Und außerdem

Studie zeigt: Männliche Fruchtfliegen wirken nach Alkoholgenuss auf Weibchen deutlich attraktiver – Alkohol steigert ihren Paarungserfolg  (MDR)

10.001 Klimmzüge in 24 Stunden – ein US-Sportler bricht den Weltrekord und holt sich den „Pull-up“-Titel zurück  (Dunya News)

Kurioser Zwischenfall: Ein US-Tourist wird festgenommen, nachdem er unerlaubt die isolierte Sentinel-Insel betritt, um dem indigenen Volk eine Cola zu hinterlassen   (NDTV)

Entflohener Zoo-Otter „Ophelia“ ist nach zwei Wochen wieder zurück im Wisconsin-Tierpark – doch ihr Gefährte „Louie“ bleibt weiterhin verschwunden   (ABC News)

Falscher Alarm in Rostock: Ein großer Polizeieinsatz wegen eines vermeintlichen Leichenfunds stellte sich als Irrtum heraus – im Müllsack lag nur eine Sexpuppe  (Stern)

Heute vor 50 Jahren: Bill Gates und Paul Allen gründeten Microsoft – der Anfang einer PC-Revolution 

Historisches: Olympische Spiele der Neuzeit werden erstmals in Athen eröffnet (1896); USA treten in den Ersten Weltkrieg ein (1917); „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry erstmals veröffentlicht (1943); ABBA gewinnt mit „Waterloo“ den Eurovision Song Contest und wird weltweit berühmt (1974).

„Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“
– Mahatma Gandhi

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